Viele Senioren mit einem Pflegegrad haben Anspruch auf sogenannte „Entlastungsleistungen nach Paragraph 45a SGB XI“. Dabei geht es um 125 Euro im Monat, die zur Entlastung der Angehörigen aufgewendet werden können. Damit werden Dritte bezahlt, die im Haushalt helfen, die Senioren bei Arztbesuchen begleiten oder einfach nur Zeit mit den Pflegebedürftigen verbringen. Karsten Petrich hat nun mit dem „Haushaltsservice Havelland“ ein neues Dienstleistungsangebot ins Leben gerufen, das sich ab sofort buchen lässt. (ANZEIGE)
Immer mehr Senioren mit einem Pflegebedarf möchten gern so lange es nur geht Zuhause wohnen bleiben – und weiterhin ihre gewohnte Umgebung und Nachbarschaft genießen. Um ihre Versorgung kümmern sich ambulante Pflegedienste und natürlich auch die Angehörigen.
Karsten Petrich (49) stammt aus Spandau, lebt aber inzwischen in Elstal. Der gelernte Maler hat in Elstal seit 2015 einen Hausmeisterdienst geführt, der den Havelländern eine Hausreinigung und einen Gartenservice angeboten hat. Aus ihm wird nun der „Haushaltsservice Havelland“, kurz „HHS Havelland“ genannt. Hier arbeitet Karsten Petrich mit seiner Lebensgefährtin Nadia Janiszewski (46) zusammen, die aus der Pflege kommt.
Er erklärt: „Jeder Bürger mit einem Pflegegrad hat nach dem Paragraph 45a SGB XI Anspruch auf Entlastungsleistungen. Dabei handelt es sich um 125 Euro im Monat. Diese Leistungen müssen nicht extra beantragt werden, die Krankenkassen schütten die Gelder ohne Probleme aus. Das Geld soll eine Hilfestellung bei den alltäglichen Aufgaben finanzieren.“
Bei diesen Entlastungsleistungen, die der „HHS Havelland“ übernehmen darf, handelt es sich etwa um eine Hilfe im Haushalt. Das kann das Saugen und Putzen der Wohnung sein, das Ein- und Ausräumen vom Geschirrspüler, das Mähen des Rasens, aber auch der Gang in den Supermarkt. Ebenso ist es möglich, dass die Senioren bei einem Arztbesuch begleitet werden. Karsten Petrich: „Es kommt aber auch vor, dass sich unsere Kunden einfach nur wünschen, dass wir etwas Zeit mit ihnen verbringen. Da geht es um ein nettes Gespräch oder einfach nur um ein gemeinsames Kartenspiel. In der Regel sind wir einmal pro der Woche bei den Haushalten, die wir betreuen.“
Der Bedarf an Dienstleistern, die sich um die Entlastungsleistungen bemühen, ist enorm. Karsten Petrich: „Kaum gestartet, ist die Nachfrage bei uns schon sehr hoch. Wir rechnen direkt mit den Krankenkassen ab. Wer Interesse hat, unsere Leistungen in Anspruch zu nehmen, schickt uns eine Mail mit den Kontaktdaten an hhshavelland@t-online.de. Wir rufen innerhalb von 24 Stunden zurück und vereinbaren einen Termin zum Kennenlernen. Wichtig ist, dass unsere Leistungen auf das Havelland begrenzt sind.“
Reichen die 125 Euro im Monat nicht aus, um alle Wünsche der Kunden zu erfüllen, können weitere Stunden privat bezahlt werden. Karsten Petrich hat aber noch einen Tipp: „Ab einem Pflegegrad 2 ist es möglich, eine Umwandlung des Anspruchs für die Verhinderungspflege in die Entlastungsleistung zu beantragen. Das klingt kompliziert, wir helfen aber gern.“
Wie ist Karsten Petrich auf die Idee gekommen, den „Haushaltsservice Havelland“ zu gründen? Er sagt: „Seit 2016 helfe ich einem älteren Ehepaar aus Elstal bei ihren Einkäufen und schneide ihre Hecke. Da hat mir die Nachbarin erklärt, dass ich diese Leistungen doch auch über ihre Krankenkasse abrechnen könnte. Eine gute Idee.“
Drei Mitarbeiter sind bereits für „HHS Havelland“ tätig – und das Team sucht noch nach weiteren Kollegen, gern auch im Minijob oder in Teilzeit. (Text: CS / Foto: AE)
Info: Haushaltsservcie Havelland, Amsterdamer Straße 6c, 14641 Wustermark, www.hhshavelland.com
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 210 (9/2023).
Der Beitrag Haushaltsservice Havelland: Entlastungsleistungen für Senioren erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).