Der Schulhof spiegelt unsere Gesellschaft wieder – nur eben im kleinen Mikrokosmos. Viele Kinder entwickeln allerdings Angst vor ihrer Zeit auf dem Schulhof – es wird gestritten, geschubst und gemobbt. Wie setzt man sich da am besten durch? Sophie Duhr aus Wustermark ist Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin. In ihrem “Heldentraining” für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren lernen die Kinder, wie sie Konflikte bewältigen oder ihnen aus dem Weg gehen können. (ANZEIGE)
Sophie Duhr (35) ist in Bergfelde (Hohen Neuendorf) aufgewachsen und wohnt inzwischen in Wustermark. Seit vielen Jahren arbeitet sie als Integrationserzieherin in einer Kladower Kita.
Im Januar 2024 hat sie sich im Nebenberuf selbstständig gemacht und eine Ausbildung bei “Stärke auch ohne Muckis” absolviert. Als Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin gibt sie nun Kurse für maximal zehn Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren, die im ASB Mehrgenerationenhaus in der Ruppiner Straße 15 in Falkensee stattfinden. Sophie Duhr: “Ich möchte die Kinder gern ‘schulhoffähig’ machen. Bei mir lernen die Kinder, ihre Probleme gewaltfrei und selbstständig zu lösen. Ich bin der Meinung, dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, mit diesen Fertigkeiten auch als selbstbestimmte und selbstbewusste Erwachsene glücklich durchs Leben zu gehen. Wir lernen auch Entspannungsübungen und einfach mal runterzukommen.”
Tatsächlich kann der Alltag in der Schule für manche Kinder sehr herausfordernd sein, wenn sie immer wieder in ähnliche Konfliktsituationen geraten und nicht wissen, wie sie sich behaupten sollen.
Sophie Duhr: “Oft hören die Kinder von den Erwachsenen den Rat: ‘Dann wehr dich doch einfach einmal. Schubs doch zurück.’ Das ist sicherlich nicht der richtige Weg. Viele Kinder, die zu mir kommen, sind ganz besonders schüchtern und nicht so selbstsicher, dass sie sich mit Worten oder Taten zur Wehr setzen können. Ihnen fehlt ganz einfach auch das Wissen, wie man sich in einer brenzligen Situation behaupten kann. Etwa, wenn ihnen etwas weggenommen wird oder wenn sie als zu dick, zu langsam oder zu dumm beschimpft werden.”
Im Training schlüpft Sophie Duhr selbst in die Rolle des Schulhofaggressors. Sie verwandelt sich in “Isi” und ist dann selbst ein “gemeines Kind”: “Die Isi wird fies. Anschließend sprechen wir über die Situation und überlegen, was wir da tun können. Eine Strategie ist es, ganz klar zu sagen, was einen stört. ‘Ich möchte nicht, dass du mich dick nennst’, kann eine solche Ansage sein. Eine Strategie kann auch sein, sich gar nicht auf einen Streit einzulassen, sondern sich umzudrehen und die Situation zu verlassen. Ich sage immer: Dreh dich um und hol dir woanders das Gute in deinem Leben. Glück ist eine Entscheidung und kein Zufall. Zur Selbstbehauptung gehört die Erkenntnis, dass nicht jede Situation allein zu lösen ist. Dann müssen die Eltern oder Lehrer um Hilfe gebeten werden.” Zu jedem Kurs gehört auch ein Nachmittag mit den Eltern. Sie bekommen die Empfehlung mit auf den Weg, ihre Kinder nicht immer in Watte zu packen, sondern ihnen mehr zuzutrauen. Etwa, den Weg in die Schule allein zu bewältigen.
Das nächste “Heldentraining” findet vom 3. bis 24. Juli statt, danach geht es vom 25. September bis zum 16. Oktober weiter. Sophie Duhr: “Weitere Termine gebe ich auf der Homepage bekannt. Gern würde ich auch in den Vorschulgruppen der Kitas oder in den Grundschulen tätig werden.” (Text/Foto: CS)
Info: Sophie Duhr – Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin, Ladestraße 1a, 14641 Wustermark, Tel.: 0176-63491170, www.sophie-duhr.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 230 (5/2025).
Der Beitrag Heldentraining mit Sophie Duhr aus Wustermark: Selbstbehauptungs- und Resilienztrainings für Kinder! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).