Unsere Ausweisdokumente sollen in Zukunft noch deutlich sicherer werden. Aus diesem Grund gilt ab dem 1. Mai, dass die biometrischen Passbilder für die Beantragung von neuen Personalausweisen oder Reisepässen ausschließlich in digitaler Form zu übermitteln sind – etwa von einem dafür lizenzierten Fotografen. Die klassischen Papierschnappschüsse haben damit ausgedient. Wie wird das im Alltag umgesetzt? Wir fragen nach – bei Andreas Kohn von “Foto Kohn” aus Falkensee. (ANZEIGE)
Biometrische Passbilder lassen sich nicht nur mit der ganz normalen Kamera erzeugen, sondern inzwischen auch von der allgegenwärtigen K.I.-Technik. Sorgt Künstliche Intelligenz nun dafür, dass unsere Ausweisdokumente in Zukunft nicht mehr fälschungssicher sind?
Bevor es dazu kommen kann, soll ein neues Gesetz der Manipulation einen Riegel vorschieben. So meldet die Stadt Falkensee zur Information der Bürger: “Aufgrund einer gesetzlichen Änderung erkennen die Meldebehörden ab dem 1. Mai 2025 für die Beantragung von Personalausweisen und Reisepässen ausschließlich digitale Lichtbilder an.”
Digitale Lichtbilder? Wie soll das denn eigentlich funktionieren? Wir fragen nach bei Andreas Kohn, dem Inhaber des Falkenseer Geschäfts “Foto Kohn” – gleich gegenüber vom neuen Gesundheitszentrum. Er fertigt nach eigener Aussage zwischen 30 und 50 Passbilder pro Tag an. Der Bedarf ist also sehr groß.
Andreas Kohn: “Der 1. Mai wird kaum einzuhalten sein. Ich höre, dass einige Ämter in Deutschland noch nicht einmal den Bedarf dafür gemeldet haben, dass sie nun die entsprechende Hardware benötigen. Das gesamte System der BSI, der Bundes-Software-Integration, wird auch erst am 25. April offiziell freigeschaltet. Die dafür nötige Software habe ich bereits für 600 Euro angeschafft. Ich habe auch schon ein Lesegerät für den Personalausweis an meinen Computer angeschlossen.”
Biometrische Fotos nimmt Andreas Kohn wie auch schon vorher mit der digitalen Kamera auf. Ein angehendes E-Passbild wird nun aber direkt vom Computer im Laden auf ein spezielles Online-Portal hochgeladen. Dabei muss jedes Bild direkt mit dem E-ID-Ausweis des Fotografen gekoppelt und freigeschaltet werden.
Andreas Kohn: “Der Kunde erhält einen Ausdruck mit einem QR-Code, den er im Amt abgibt. Über diesen QR-Code kann das biometrische Foto geladen und verwendet werden. Und zwar ein halbes Jahr lang. Wir sind nun auch bei ALFO (www.alfo-passbild.com/digitales-passfoto/) gelistet, dürfen also ganz offiziell die neuen digitalen Passbilder anfertigen.”
Der Preis für die Passbilder wird bei “Foto Kohn” moderat auf 15 Euro steigen, um die Mehrkosten zu deckeln. Andreas Kohn: “Unsere Kunden erhalten zusätzlich zum QR-Code auch weiterhin Papierausdrucke ihrer Passbilder. Denn es gibt eine Übergangszeit; die digitale Bilderpflicht bei der Führerscheinstelle gilt so erst ab Oktober. Und es gibt ja auch noch andere Ausweise, die mit Fotos zu versehen sind, etwa den Angelschein oder die Schwerbeschädigtenausweise. Ich denke, bis sich das System im analogen Wir-faxen-noch-Deutschland durchgesetzt hat, wird es noch dauern. Aber wir sind vorbereitet. In Deutschland haben sich tatsächlich erst 3.000 Fotohändler für das System vormerken lassen. Das sind nicht viele.” (Text/Fotos: CS)
Info: Foto Kohn, Dallgower Straße 10-14, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-288216, www.foto-kohn.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 230 (5/2025).
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